Warum das neue Melto für mich keine echte Alternative ist | PALMÖL

Warum das neue Melto für mich keine echte Alternative ist | PALMÖL

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Disclaimer: Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass Schär natürlich kein Hersteller von nachhaltigen, veganen Bio Produkten ist und ich das auch gar nicht erwarte, der Artikel soll auch in keiner Weise das Unternehmen Schär als pauschal schlecht darstellen – im Gegenteil. Ich schätze einige Produkte und Angebote der Firma sehr, jedoch möchte ich im Folgenden meine Gedanken, Anregungen und Wünsche mit euch teilen.

Bereits vor mehreren Monaten tauchte in Großbritannien das neue Melto von Schär auf, für Zöliakiebetroffene ein echtes Highlight! Gab es doch bisher keine Alternative zu einem beliebten Produkt eines italienischen Herstellers. Leider tut sich in Hinblick auf die Zutatenliste zwischen dem Original und dem Schär Produkt kaum etwas, Unmengen an Milch, Milchpulvern, Soja und Palmöl sind dort zu finden.

Was ist Palmöl und warum ist es problematisch?

Palmöl ist in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Gütern unseres täglichen Bedarfs enthalten, denn es ist eines der wichtigsten Öle für sämtliche Betriebe. Palmöl ist billig in der Herstellung und äußerst effizient, beispielsweise ist Palmöl ca. drei Mal effizienter in der Produktion als Rapsöl.

Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen und derzeit werden weltweit jährlich 50 Millionen Tonnen davon produziert. Ein Großteil des produzierten Palmöls kommt dabei aus Indonesien oder Malaysia. Bis 2050 soll sich die Nachfrage ca. verdreifachen.

Diese gigantischen Mengen erfordern riesige Flächen, für die Regenwald gerodet und trockengelegt wird. Hierfür werden nicht selten indigene Völker (Urvölker) aus ihrer Heimat vertrieben und ihnen der Lebensraum weggenommen. Zudem sind Regenwälder die Grüne Lunge unserer Erde, da sie CO2 in Sauerstoff umwandeln. Existieren diese Regenwälder nicht mehr steigt die Anzahl der Treibhausgase ins Unermessliche, zudem ist die Waldrodung ethisch nicht vertretbar (Stichwort Sklaverei usw.). Leider werden auch seltene Tierarten ausgerottet und deren Habitate zerstört. Zu diesem Thema kann ich die Filme „Die grüne Lüge“ oder „An den Rändern der Welt“ empfehlen. Besonders letzterer hat mich außerordentlich berührt.

Warum Bio Palmöl das Problem nicht löst

Zunächst sei gesagt, dass die Bio-Zertifizierung von Palmöl nicht per se schlecht ist. Sie garantiert zumindest das Verbot von schädlichen Pestiziden. Leider ist ein Bio Siegel aber kein Nachweis für eine faire und umweltverträgliche Palmölproduktion, nur vereinzelte Hersteller können eine lückenlose faire Herstellung garantieren. Zudem heißt Bio leider auch nicht, dass kein Regenwald gerodet wurde und die PlantagenarbeiterInnen fair bezahlt werden. Die beste Möglichkeit ist es aktuell soweit wie möglich auf Palmöl zu verzichten. [1]

Das Problem mit Mehrfachunverträglichkeiten

Wie viele Menschen mit Glutenunverträglichkeit habe auch ich andere Intoleranzen. Besonders Lactose und Milch im Generellen bereiten vielen Menschen Probleme, aber auch Soja ist in einer Vielzahl von Schär Produkten enthalten – so auch im Melto. Diese Zusammenstellung der Zutaten schließt eine große Anzahl an Kundinnen und Kunden aus. Mir ist bewusst, dass Schär hier versucht hat möglichst nah an die Rezeptur und den Geschmack des Originals heranzukommen und deshalb ähnliche Zutaten gewählt hat, dennoch hätte man andere Allergien und Unverträglichkeiten berücksichtigen können. Leider geht dies oft zu Lasten des Geschmacks, weshalb die Unternehmen – verständlicherweise – lieber auf Bewährtes zurückgreifen. Zudem darf man nicht vergessen welch immense Kosten so eine Produktentwicklung mit sich bringt, welche durch eine spezielle allergiefreundliche Rezeptur sicherlich nochmals um vieles teurer ausfallen würden.

Warum sollten Unternehmen wie Schär trotzdem ein Interesse an allergiefreundlichen Produkten haben?

Die Anzahl an Menschen die Unverträglichkeiten haben steigt jährlich. Zudem kommen Personen, die sich aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen z.B. vegan ernähren. Als Marktführer in einer Branche für allergikerfreundliche Produkte sollte man seine Zielgruppe genau kennen und analysieren. Auch kleinere Randgruppen (die in Hinblick auf die Märkte von Schär in Europa gar nicht so klein sind) sollten dabei berücksichtigt werden. Generell wäre eine größere Beteiligung von Kundinnen und Kunden, sowie Konsumentinnen und Konsumenten an der Produktentwicklung wünschenswert. Ein positives Beispiel hierfür stellt das Unternehmen my muesli dar – das nach massiven Protesten nach der Umstellung der glutenfreien Müslis auf eine Rezeptur mit glutenfreien Haferflocken – die Rezeptur wieder geändert hat.

Umfragen bezüglich Produktwünschen von Kundinnen und Kunden sowie mögliche Allergien dieser wären eine gute Möglichkeit. Ich habe sowohl online als auch offline von so vielen Menschen gehört, die sich das Melto z.B. milch- und sojafrei gewünscht hätten.

Was man besser machen könnte

Ein wenig habe ich es schon im oberen Absatz angedeutet, eine genauere Zielgruppenanalyse sowie Einbeziehung von Randgruppen wäre eine hervorragende Lösung. Im Falle des Melto wäre eine vegane Rezeptur ohne Soja eine prima Möglichkeit gewesen sowohl allergikerfreundlich zu produzieren, als auch den veganen Markt miteinzubeziehen. Es gibt kaum glutenfreie und vegane Produkte im Handel und aktuell auch noch keine vegane Alternative zu Kinder Bueno.

Außerdem wäre der Verzicht von Palmöl hinsichtlich der ethischen und umwelttechnischen Aspekte mehr als wünschenswert. Im Endeffekt bestimmt natürlich der Preis den Markt und es scheint so, als wollte man hier gezielt unter dem Preis von 1€ pro Produkt bleiben, jedoch wäre ich – und mich Sicherheit auch andere Kundinnen und Kunden – bereit mehr zu zahlen, wenn dafür die Werte stimmen.


Alternativen zum Melto

Welche Alternativen gibt es also für uns Allergiker, Umweltbewusste und Veganer zum Melto? Aktuell leider keine! Selbermachen ist angesagt und nach zwei Jahren Auf und Ab ist hier endlich das Rezept für vegane und glutenfreie Kinder Buenos!

Bis dahin findest du hier ein paar süße Rezepte

[1] Quellen:

https://utopia.de/ratgeber/palmoel-beim-einkauf/

https://www.greenpeace-muenchen.de/index.php/gruppen/wald-papier/urwald/539-palmoel.html

Folge:
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